Als Scannerpersönlichkeit finden wir uns in der herkömmlichen Berufswelt oft in einem großen Dilemma. Was tun mit tausend Interessen und Fähigkeiten, wenn man berufsbedingt doch auf einen kleinen Bereich beschränkt ist? Wie findet man die Mittel und Wege, dass alles richtig einzusetzen? Hier die vielleicht erfreuliche Nachricht: Wer sagt, dass das notwendig ist?
Das Bedürfnis bei Scannerpersönlichkeiten nach Bedeutung und beruflicher Entwicklung ist meines Erachtens überdurchschnittlich groß, im Vergleich zu vielen anderen. Wir wollen etwas schaffen, bewegen, kreieren, aufbauen.
Und doch sitzen wir häufig im Büro gefangen und vertreiben uns die Zeit mit allerlei Zeugs, weil uns keiner an all das ranlässt, was uns interessiert.
Einer der größten Denkfehler von uns Scannern ist häufig, dass wir jede einzelne Idee und jedes Interesse irgendwie zu Geld machen wollen. Wir stellen uns häufig Fragen, wie „Kann ich durch das Backen von diesen Keksen, nicht nebenbei einen Online Versand aufmachen und so ein passives Einkommen aufbauen?“
Sehen wir dann nicht gleich eine Möglichkeit dahinter, sind wir oft enttäuscht, weil die Idee „nichts taugt“. Wer hat eigentlich gesagt, dass eine Idee nichts wert ist, wenn sie nicht geschäftlich eingesetzt werden kann? Wer hat behauptet, dass wir alle unsere Talente lediglich auf den beruflichen Bereich beschränken müssen?
Können wir die Dinge denn eigentlich nicht auch nur „zum Spaß“ machen?
Es gibt keine Work / Life Balance. Arbeit, Freizeit, Liebe, usw. SIND Leben. Untrennbar miteinander verbunden.
Wenn du dich lediglich darauf beschränkst, was beruflich möglich ist, dann entgeht dir neben ungehörig viel Gelegenheiten auch extrem viel Zeit. Wenn du dir durchrechnest, wie viel Stunden pro Woche du durchschnittlich arbeitest, dann wirst du drauf kommen, dass da nach Abzug von Schlaf immer noch genügend Zeit für all deine Interessen bleibt.
Anzahl Tagesstunden – Arbeitsstunden – Anfahrt/Abfahrtspuffer Arbeit- Schlaf = Freizeit
24 – 8 – 1 – 8 = 7h
Natürlich wird sich das bei jedem ein wenig ändern, das ist mir schon klar. Aber es ist immer noch eine ganze Menge.
Weißt du, den Job, bei dem du mit dem Sammeln von Glühbirnen Geld verdienst, den gibt es vermutlich nicht. Aber es gibt Jobs, die dich finanziell am Leben erhalten, damit du in der übrigen Zeit den Dingen nachgehen kannst, die dich momentan begeistern. Ohne Druck, dass du davon irgendwann einmal ein Einkommen erzeugen musst.
Hast du dir schon einmal Gedanken, darüber gemacht, ob ein zufriedenstellender Job genau das Richtige für dich ist?
Was ist ein zufriedenstellender Job?
Ganz einfach: Einer, der dich emotional nicht umbringt und der dir deine Brötchen verdient.
Nach welchen Kriterien wird ein zufriedenstellender Job gemessen?
Das kommt auf deine individuellen Vorstellungen drauf an. Allerdings gibt es wichtige Kriterien, die du dabei beachten solltest.
Er darf nicht schädlich für dich sein
Als ich mich in diesen Phasen der Unsicherheit bewegt habe, wo ich mir einen zufriedenstellenden Job manchmal gewünscht hätte, da streiften meine Gedanken von Sales Manager im Ausland bis zu Trainer und Headhunter. Das wäre ein fataler Fehler gewesen.
Ein zufriedenstellender Job darf nicht wieder ein hochstressiges und forderndes Unterfangen sein, indem du versuchst, dich beruflich zu verwirklichen. Ansonsten findest du dich in genau dem gleichen Schlamassel wie früher wieder, nur mit einem anderen Setting.
Es geht eben nicht mehr darum, dass du deine berufliche Erfüllung hier findest, noch das du die „dicke Kohle“ bekommst. Dein zufriedenstellender Job ist dazu da, dir einen Puffer zu geben, damit du dich nebenbei mit deinen wahren Leidenschaften befassen kannst.
Je weniger fordernd, desto besser!
Der Zeitaufwand darf das übliche Pensum nicht überschreiten
Was in unseren Breitengraden ca. 40 Wochenstunden entspricht. Hätte ich damals als Sales Manager irgendwo angefangen, dann hätte ich mir hier erneut ins Knie geschossen. Du willst dir Zeit freischaufeln, um deinen Interessen nachzugehen bzw. nebenbei ein Polypreneur Business aufzubauen. Da kommt ein All-In Fulltime Job absolut ungelegen.
Such dir also etwas, dass du in einem überschaubaren Ausmaß betreiben kannst. Parallel dazu baust du für dich etwas auf, dass dich begeistert und mit dem du etwas bewirkst.
Meine Meinung dazu?
Das Konzept des zufriedenstellenden Jobs hat seinen gewissen Reiz und auch Vorteile. Aber nicht nur. Meiner persönlichen Auffassung ist jeder Einzelne da draußen in der Lage, etwas Großartiges und Bedeutungsvolles zu schaffen.
Ein zufriedenstellender Job kann für mich höchstens eine Zwischenstation sein, aber niemals die Lösung. Ich bin Polypreneur. Ich setze meine Potentiale und Interessen unternehmerisch ein, um etwas zu bewirken.
Doch als Übergang für dich hin vom Angestellten hin zum Polypreneur mag ein zufriedenstellender Job eventuell genau das Richtige sein.
Wie siehst du das für dich? Warst du bereits einmal in einem zufriedenstellenden Job und was hast du dabei gemacht? Schreib mir deine Erfahrungen in den Kommentaren.
Hallo Sebastian, du hast hier ein paar sehr gute Gedanken aufgeschrieben, die helfen, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen, wenn man den Wald vor lauter Ideen und Möglichkeiten nicht mehr sieht :-).
Danke!
Kendra
Hey Kendra!
Danke für deinen Kommentar. Freut mich, dass ich das dadurch bewirken konnte. Ich kenn das selbst nur zu gut, wenn man von seinen eigenen Ambitionen und Interessen geradewegs „erschlagen“ wird und man überhaupt nicht mehr weiß, wo und was man angreifen soll?
Was für Ideen und Projekte schweben dir denn gerade so vor?
„Einer der größten Denkfehler von uns Scannern ist häufig, dass wir jede einzelne Idee und jedes Interesse irgendwie zu Geld machen wollen….. “
Dieser Absatz war wie ein Eimer kaltes Wasser für mich! Oh boy, pass ich da rein! Und das seit über 20 Jahren. Und was hab ich mir für einen Stress damit gemacht und bin gerade wieder dabei. Heißt das, dass ich einfach mal locker lassen soll? Meine Projekte just for fun machen und damit dann wesentlich glücklicher lebe? Aber ich will doch auf der anderen Seite in der Welt mitmischen. Wie komme ich dann wieder mit dieser Sehnsucht klar?
Ich bin auch erst vor Kurzem auf den Begriff Scannerpersönlichkeit gestoßen, wie auch HS und HB und bin noch dabei zu sondieren, um mich selbst besser zu verstehen.
Danke, für diese neue Erkenntnis!
Heike
Hey Heike!
Erst einmal locker machen ist schon ein guter Ansatz. Und sich dann den Fragen widmen: Wieso habe ich das Gefühl, dass es nichts wert ist, wenn ich kein Geld damit verdiene? Was werden die anderen denken und wie soll ich da etwas beitragen?
Da liegt nämlich häufig der Hund begraben.
Ich empfehle dir meine dreiteilige Videoserie unter http://starte-ein-polypreneur-business.com/video-serie-polypreneur-business-modell/ anzusehen, da werden schon viele deiner Fragen beantwortet werden.
Sebastian
Hallo Sebastian,
der Beitrag ist zwar schon älter, trotzdem:
Ich fürchte ich habe den Fehler gemacht für meinen zufriedenstellenden Job noch eine Ausbildung machen zu müssen. Nun überlege ich, entweder wieder einen anderen zufrieden stellenden Job anzunehmen oder dabei zu bleiben und mein Business aufzubauen. Im Moment kostet mich jedoch diese Ausbildung viel Energie, da ich merke, dass ich es auf Dauer langweilig finde…
Liebe Grüße,
Sonja
Hey Sonja!
Nun, das Thema Ausbildung ist noch etwas weitreichender als nur der zufriedenstellende Job. Eines kann ich aber versichern: Challenges wird es überall geben. Beim Aufbau deines Business genauso wie beim Job. Das Dabeibleiben ist etwas, dass vielen sehr schwer fällt. Ich würde dir an dieser Stelle empfehlen, mit mir ein Strategiegespräch zu führen, um mehr Klarheit in deine aktuelle Situation zu bringen, bevor du vorschnelle Entscheidungen triffst, die dir später nicht gefallen.
Sebastian